Die Wirkung von Yoga ist wissenschaftlich bewiesen, was eine Vielzahl an internationalen Studien aus den Bereichen der Medizin und Psychologie belegt. Yoga unterstützt den Heilungsprozess auch bei Depression, ADHS und chronischer Schizophrenie.
Aktuelle Yoga-Studien werden zunehmend in einem RCT-Studiendesign (engl. Randomized Controlled Trial) entwickelt und durchgeführt. Besonders aussagekräftig sind dabei systema-tische Übersichtsarbeiten (engl. Systematic Reviews) von RCT-Studien. Solche Übersichts-arbeiten sichten und bewerten Studien zu eine spezifischen Thema anhand von exakten Kriterien. Ergebnisse dieser Übersichtsarbeiten haben die höchste Beweiskraft, wenn es um den Nachweis einer therapeutischen Wirksamkeit geht.
Anfang 2013 publizierte das Team des Psychiaters Dr. Meera Balasubramaniam von der Duke University in North Carolina eine solche systematische Übersichtsarbeit, basierend auf 16 RCT Studien, über die medizinische Wirksamkeit von Yoga (doi:10.3389/ fpsyt.2012.00117). Die Auswertung dieser 16 Yoga-Studien ergab einen studienüber-greifenden Nachweis der Wirksamkeit von Yoga als Therapieform (Evidenzklasse Grad B).
Es wurde nachgewiesen, dass Yoga bei Depression einen positiven Effekt erzeugt und somit eine Therapieempfehlung ausgesprochen werden konnte. Auch wurde Yoga als Zusatz-therapie im Rahmen einer antipsychotischen Behandlung bei chronischer Schizophrenie nahegelegt, denn auch hier erbrachte die Anwendung des Yoga Vorteile in der Therapie mit sich. Selbst bei der Behandlung von ADHS besteht ein potenzieller Nutzen von Yoga als Ergänzung zur medikamentösen ADHS-Therapie.
Schon eine mehrwöchige Yoga-Praxis kann bei Depression helfen, diese zu verringern. Wurde Yoga länger als drei Monate praktiziert, reduzierte sich die Depression um bis zu 40 Prozent. Studienteilnehmer, welche fünf Wochen vorher mit einem GDS (Geriatric Depression Scale ) von 12,77 als Depressiv diagnostiziert wurden, hatten fünf Wochen später nur noch einen GDS-Wert von 3,90, was medizinisch als „normal“ und somit gesund bewertet wird.
Bei medikamentös behandelter Schizophrenie erzielte die mehrwöchige Yoga-Praxis eine Reduktion von bis zu 30 Prozent der schizophrenen Effekten auf der PANS-Skala (Positive and Negative Syndrome Scale). Auch bei ADHS konnten statistisch aussagekräftige Ergebnisse hinsichtlich der positiven Wirkweise des Yogas auf die ADHS-Erkrankung gewonnen werden.
Daraus ergibt sich ein großes Potential, die therapeutische Wirkung von „konventionellen“ Therapien bei ADHS, Schizophrenie und Depression positiv zu unterstützen und eine langfristige Reduktion des Medikamenteneinsatzes zu erreichen. Nimmt man das Beispiel der Volkskrankheit Depression, welche laut RWI für Wirtschaftsforschung e.V. den wirtschaftl-ichen Schaden zwischen 15 und 22 Milliarden Euro pro Jahr beziffert, ergibt sich eine weitere Perspektive sowohl für Krankenkassen als für Unternehmen. Wie die Ergebnisse der systematischen Übersichtsarbeit von Dr. Meera Balasubramaniam verdeutlichen, kann Yoga - präventiv eingesetzt - diese Kosten bei minimalen Investitionen deutlich senken.
Somit stellt Yoga eine wichtige Ressource für Wirtschaftsunternehmen und den Gesundheitssektor dar. Präventive Yoga-Praxis sollte deswegen zunehmend in den gesellschaftlichen Fokus gerückt werden, BDY zertifizierte Yogalehrende bieten sich für dieses Vorhaben aufgrund ihrer professionellen Ausbildung an.
Dass Yoga wirkt, wissen Millionen von Kursteilnehmern in den vielzähligen Yoga-Kursen, die in Deutschland angeboten werden. Dass Yoga aber Krankenkassen helfen kann, Kosten zu senken und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, ist hingegen weniger bekannt.
Aktuelle Studien belegen: Zweidrittel der Bundesbürger sind mit ihrer Krankenkasse zufrieden. Dies belegt eine repräsentative Studie des Marktforschungs- und Beratungsinstituts youGov. Die Forderung vieler Mitglieder lautet dennoch: mehr Gesundheitsförderung. „Mehr als jeder zweite gesetzlich Krankenversicherte sieht die Kassen in der Pflicht, nachhaltig für die Gesunderhaltung ihrer Versicherten zu sorgen“, äußerte sich der Vorsitzende des Vorstandes einer gesetzlichen Krankenkasse aus Süddeutschland. Dieser Trend wird auch von Krankenkassen erkannt. Eine repräsentative Erhebung der Schwenninger Krankenkasse ergab: 54 Prozent der Kassenpatienten sind unzufrieden mit der Gesundheitsprävention. Eine der Hauptforderung der Studienteilnehmer sind Präventionsangebote zur Stressbewältigung. Immerhin fordern 88 Prozent der Befragten Präventionsangebote für die arbeitende Bevölkerung. Dass Stress mit hohen Folgekosten sowohl für die Krankenkassen als auch für Unternehmen verbunden ist, haben wissenschaftliche Studien nachgewiesen. Alleine im Jahr 2008 wurden in Deutschland für die Behandlung von Depression 5,2 Milliarden Euro verwendet. Der volkswirtschaftliche Schaden von chronischen Nackenschmerzen beträgt 49 Milliarden Euro. Schon diese beiden Beispiele zeigen: Deutschland braucht frische Ideen und Lösungsansätze.
Einen innovativen Ansatz Kosten zu senken, bietet die Methode Yoga. Dass Yoga eine von Versicherten akzeptiertes Verfahren ist, zeigen folgende Daten: 41 Prozent der interviewten Kassenmitglieder räumen Yoga-Kursen einen wichtigen oder sehr wichtigen Stellenwert im Rahmen von Präventionsprogrammen der Krankenkassen ein. Doch Yoga kann mehr als nur Yoga-Kurse bieten, welche im Rahmen von Präventionsprogrammen bezuschusst werden. Yoga hat das Potential die Stressbewältigung der Versicherten positiv und dauerhaft zu unterstützen, weil seine Wirkung weit in den Alltag hinein reicht Medizinische Studien haben auch gezeigt, dass mehrwöchige Yoga-Kurse eine signifikante Wirkung zum Beispiel im Bereich Rückenleiden oder bei neuropsychiatrischen Erkrankungen erzielen konnten. Die Vielseitigkeit von Yoga ermöglicht den Krankenkassen verschiedene Angebote zu bündeln, ob Rückenschule, Kinderkurse, gesunde Ernährung, Arbeitnehmerbetreuung oder Angebote für chronisch Kranke. Kurzum: das Potential von Yoga ist noch lange nicht ausgeschöpft. Doch aktuell unterliegt die Prävention im Rahmen der Krankenversicherung strikten gesetzlichen Regelungen. Was wenige wissen: Laut Präventionsbericht des GKV-Spitzenverbandes werden nur zwischen ein bis zwei Prozent der Gesamtausgaben in die „langfristige Gesundheit“ der Versicherten investiert. Konkret sind dies etwa 4 Euro pro Krankenkassenmitglied. Die Lösung sieht der GKV-Spitzenverband in einer Änderung der bestehenden Gesetzeslage. Den Krankenkassen seien hier die Hände gebunden. Doch auch in der aktuellen Situation kann Yoga in seiner Einfachheit den Krankenkassen und den Versicherten helfen. Auf der einen Seite können Krankenkassen mit minimalen Investitionen große Bereiche der Prävention und sogar Therapie abdecken bei zeitgleicher Erhöhung der Kundenzufriedenheit. Auf der anderen Seite ermöglicht sich dem selbstbewussten und eigenverantwortlichen Krankenkassenmitglied die Chance, sich selbstständig um seine Gesundheit zu kümmern mit der Folge, dass sich langfristig die Kosten deutlich senken werden und die freigewordenen Gelder in weitere Bereiche, die ein höheres Investitionsvolumen benötigen, investiert werden können.
42 Prozent der Versicherten sprechen sich dafür aus, die angesammelten Milliarden-Überschüsse für eine bessere Gesundheitsvorsorge zu nutzen. Eigenverantwortlichkeit im Bereich der geistigen und körperlichen Gesunderhaltung wird das Thema der nächsten Jahre sein. Yoga bietet sich aufgrund seiner niedrigen Kostenstruktur jetzt schon an, um von den Krankenkassen intensiver eingesetzt zu werden. Dieser Schritt wird langfristig die Belastung der Versicherten reduzieren. Ein wichtiger Schritt, um qualifizierte Yoga-Angebote zu sichern, ist eine bundesweit einheitliche Anerkennung von professionell ausgebildeten YogalehrerInnen BDY/EYU. Für diese Anerkennung setzt sich der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. (BDY) seit Jahrzehnten ein. In Zusammenarbeit mit Ärzten und Krankenkassen kann eine optimale Voraussetzung geschaffen werden, langfristig die Budgetbelastung der Krankenkassen zu minimieren. Der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. (BDY) mit über 3600 Mitgliedern vertritt als einziger traditionsübergreifender Verband seit 1967 hohe Maßstäbe im Bereich der Aus- und Weiterbildung im Yoga und bietet in Kooperation mit 37 BDY-Ausbildungsschulen vierjährige Ausbildungen zum Yogalehrer BDY/EYU an. Weitere Informationen unter www.yoga.de.
Literatur Allianz Deutschland AG, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V (Hg.) (2011): Depression. Wie die Krankheit unsere Seele belastet. Online verfügbar unter http://www.rwi-essen.de/media/content/pa...-Depression.pdf. Balasubramaniam, Meera; Telles, Shirley; Doraiswamy, P. Murali (2012): Yoga on our minds: a systematic review of yoga for neuropsychiatric disorders. In: Front Psychiatry 3, S. 117. DOI: 10.3389/fpsyt.2012.00117. Michalsen, Andreas; Traitteur, Hermann; Lüdtke, Rainer; Brunnhuber, Stefan; Meier, Larissa; Jeitler, Michael et al. (2012): Yoga for chronic neck pain: a pilot randomized controlled clinical trial. In: J Pain 13 (11), S. 1122–1130. DOI: 10.1016/j.jpain.2012.08.004. Wenig, Christina M.; Schmidt, Carsten O.; Kohlmann, Thomas; Schweikert, Bernd (2009): Costs of back pain in Germany. In: European Journal of Pain 13 (3), S. 280–286. DOI: 10.1016/j.ejpain.2008.04.005.
Einmalig in Europa: Bachelor für Holistic Management mit Yoga Sciences Schwerpunkt Yoga Sciences und Doppelstudium in Indien möglich
Freiburg/Berlin/Göttingen, November 2012 – Ab dem Sommersemester 2013 bietet das ,Steinbeis Transferinstitut ISW Business School Freiburg der Steinbeis-Hochschule Berlin‘ in Kooperation mit dem Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. (BDY) erstmals einen Studiengang mit der Bezeichnung Holistic Management, Schwerpunkt Yoga Sciences, an ihrem Standort in Freiburg an. Mit dem Studiengang wird der Notwendigkeit nach einem wertebasierten Handeln in Gesellschaft und Wirtschaft auf breiter Basis Rechnung getragen.
Die Möglichkeit eines Studienaufenthalts in Indien mit der Option, einen anerkannten Doppelabschluss zu erwerben, ist Bestandteil des Studienganges. Somit ist der ab Sommersemester 2013 in Freiburg geplante Studiengang in Europa einmalig in seiner Art, da er nicht nur Wirtschaft mit Ethik, Körper und Geist, sondern auch die Ideen- und Wertewelt von Orient und Okzident verbindet. Das Studium dauert sechs beziehungsweise sieben Semester. Beginn ist Mitte April sowie Ende Oktober.
Interessenten wenden sich für Terminabsprachen bitte an das Studiensekretariat:
STI ISW Business School Freiburg Salzstraße 15 79098 Freiburg 0761-380 9990 isw-freiburg.de
Das Anliegen des BDY als Berufsverband ist die Förderung von Yoga auf gesamtgesellschaftlicher Breite. Dazu gehören sowohl die Hochschulen mit ihren Studierenden als auch die zukünftigen Arbeitgeber beziehungsweise die Wirtschaft. Mit dem Bachelor Holistic Management ist Yoga als innovatives Bildungsmodell im wissenschaftlichen Lehrbetrieb angesiedelt. Der BDY steht als Impulsgeber der ISW Business School ideell und beratend für alle Fachfragen zur Verfügung.
Der BDY wünscht sich eine rege Teilnahme an dem Studiengang im Sinne einer neuen Kultur bei Führungskräften.